Der Obere des Franziskanerklosters Aleppo, P. Bahjat, bedankt sich regelmäßig mittels persönlicher Schreiben bei der ICO und weiteren Partnern. Darin berichtet er über aktuelle
Ereignisse in Aleppo sowie über die Arbeit der Franziskaner vor Ort.
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Sinnvolle Sommeraktivitäten für die Kinder in Aleppo
In der vom Krieg schwer betroffenen Stadt Aleppo gibt es so gut wie keine Aktivitäten für Kinder während der Sommermonate. Die katholi-sche Pfarre St. Francis möchte deshalb—wie schon in den
beiden letz-ten Jahren—Kindern und Jugendlichen interessante Aktivitäten bieten.
Warme Mahlzeiten für Bedürftige in Aleppo
Die Situation in der nordsyrischen Metropole Aleppo ist - wie auch im Rest des Landes - dramatisch. Zwar finden keine Kämpfe mehr statt, aber die Not der Menschen in der
leidgeprüften Stadt ist aktuell sogar noch größer als während der Kampfhandlungen.
Professionelle Hilfe für vom Krieg Traumatisierte
Nach Jahren eines schrecklichen Krieges leben die Menschen in Syri-en in den meisten Regionen dzt. eine Situation, die weder Krieg noch Frieden ist. Viele Menschen, besonders auch
Kinder, benötigen jetzt dringend Hilfe, um das Erlebte bzw. Erlittene verarbeiten zu können.
Am Ende der vom Hilfswerk Initiative Christlicher Orient finanzierten sechswöchigen Ferien-Aktivitäten für hunderte Kinder in der katholischen Pfarre St. Francis in Aleppo (Syrien) erhielten alle teilnehmenden Kinder einen mit Schulmaterialien gut gefüllten Schul-Rucksack als Starthilfe für das kommende Schuljahr.
Die ICO finanzierte die Ausstattung von 550 Kindern, während ein anderer Partner der Pfarre die Ausstattung der übrigen Kinder finanzierte. Die Freude der Kinder, aber auch der Eltern - wegen der finanziellen Entlastung in überaus schwierigen Zeiten - war groß.
Die vom Hilfswerk Initiative Christlicher Orient finanzierte Sozialküche der katholischen Pfarre St. Francis in Aleppo leistet durch
die Zubereitung und Verteilung von täglich ca. tausend warmen Mahlzeiten eine unschätzbare Hilfe für die Bedürftigsten in der vom Krieg so schwer betroffenen Stadt.
Die meisten Personen kommen selbst in die Einrichtung, um sich das Essen abzuholen und essen dann bei sich zu Hause. Viele weiter entfernt wohnende alte, kranke und behinderte Menschen sind aber
nicht in der Lage, das Essen selbst abzuholen, weshalb ein aus Freiwilligen bestehendes Team der Pfarre jeden Tag aufs Neue in der Stadt unterwegs ist, um diesen Menschen ihre
warme Mahlzeit direkt nach Hause zu bringen.
Dieses berührende Video (Anm. rechts) der Pfarre St. Francis zeigt die Zustellung der Mahlzeiten durch das Freiwilligenteam.
In der Nordsyrischen Stadt Aleppo hat mit Anfang September 2021 ein Herzensprojekt der Initiative Christlicher Orient (ICO) den Betrieb aufgenommen: die Suppenküche für die Ärmsten der Armen in der vom Krieg gebeutelten Metropole, in der auch immer mehr Hunger herrscht. Projektpartner vor Ort ist der Orden der Franziskaner.
Den ganzen Sommer über haben die Franziskaner bzw. ihre Mitstreiter an der Verwirklichung des Projekts gearbeitet. Dazu wurde ein leer stehendes desolates Gebäude renoviert und mit einer neuen Küche ausgestattet. Auch Sanitäranlagen und ein kleiner Speisesaal wurden eingerichtet. Die Mittel dazu kamen von der ICO, die sich auch über einen Unterstützungsbeitrag der oberösterreichischen Landesregierung freuen konnte.
Bereits seit einiger Zeit wird erfreulicherweise das bei Projektbeginn selbst gesetzte Ziel von 1.000 (!) täglichen warmen Mahlzeiten erreicht. Seit der Eröffnung der Einrichtung Anfang September 2021 bis Mitte Jänner 2022 konnte bereits die unglaubliche Zahl von knapp über 90.000 (!) warme Mahlzeiten zubereitet und an Bedürftige aller Konfessionen (alte Menschen, Behinderte, Familien in Not, Corona-Patienten in einem staatlichen Krankenhaus,…) verteilt werden.
Die Menschen können vor Ort essen und sich ein wenig ausrasten oder die Mahlzeiten mit nach Hause nehmen. Für alte und gebrechliche bzw. kranke Personen gibt es einen eigenen Zustelldienst durch Freiwillige.
Der Betrieb der Suppenküche in Aleppo ist durch die Finanzierung der ICO für die kommenden Wochen gesichert, aber darüber hinaus braucht es weitere Spenden, um die Menschen auch
weiterhin mit bis zu tausend täglichen Mahlzeiten versorgen zu können.
>> Weitere Spenden werden dringend erbeten!
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Die Ordensgemeinschaft der Blauen Maristen will in Aleppo vom Krieg traumatisierten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine umfassende professionelle Hilfe und Betreuung zukommen lassen, damit diese ihre schlimmen Erfahrungen und Erlebnisse überwinden können. Mit dem Programm SEEDS setzen sie dazu unterschiedliche Schwerpunkte.
Für dieses einjährige Projekt wird ein Gesamtbetrag von 36.000 € benötigt.
In seinem Brief vom 2. November 2021 berichtet Projektleiter Dr. Nabil Antakis von den Blauen Maristen über die "traurigen Gesichter" der Menschen in Aleppo und wie das Programm SEEDS zumindest ein bißchen ein Lächeln wieder ins Gesicht zaubern möchte. Lesen Sie selbst!
Auch in Syrien wurde im vergangenen Jahr der Schulunterricht durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und teils lange von der Regierung verordnete Schulschließungen massiv beeinträchtigt. Einen Online-Unterricht wie in vielen anderen Ländern gibt es in Syrien nicht und wäre auch nicht realisierbar, da es weder eine stabile Stromversorgung gibt (in Aleppo dzt. eine Stunde Strom täglich!) noch die durch den Krieg völlig verarmten Familien über die nötigen technischen Voraussetzungen verfügen. Es besteht die Gefahr, dass viele Kinder den Anschluss an das schulische Programm verlieren, wenn sie nicht unterstützt werden.
In Aleppo konnte die katholische Pfarre St. Francis dank der Unterstützung durch die ICO ein Programm für schulischen Förder- bzw. Nachhilfeunterricht ins Leben rufen. Am Nachmittag haben die Kinder nun die Möglichkeit in den Fächern Mathematik, Arabisch, Französisch und Englisch professionelle Unterstützung zu bekommen. Dieses Angebot wird von vielen Familien, die sich eine private Nachhilfe für ihre Kinder nie leisten könnten, sehr gerne angenommen.
Syrien/Latakia:
In der Küstenstadt Latakia wurden 150 jugendliche Inlandsvertriebene aus anderen Regionen des Landes, die aufgrund von Flucht oder Vertreibung aus dem regulären Schulsystem gefallen sind, durch speziell für ihre Bedürfnisse konzipierte Kurse beim Lesen und Schreiben gezielt gefördert. Für die Realisierung dieses Projektes war ein Betrag von 17.000 € notwendig.
Dank der gemeinsamen Solidaritätsaktion mit der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände und Christen in Not - Österreich wurde dieses Projekt finanziert.
Syrien/Damaskus:
In der Sonderschule der „Gemeinschaft der Barmherzigkeit“ in Da-maskus werden 45 Kinder mit besonderen Bedürfnissen betreut. Die Schule benötigt dringend Mittel für Renovierungs– und Instandhal-tungsarbeiten. Ebenso werden Materialien zum Basteln und spielerisch Lernen benötigt. Für die notwendigen Arbeiten und für Schulmaterialien werden ca. 14.400 Euro benötigt.
Dank der gemeinsamen Solidaritätsaktion mit der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände und Christen in Not - Österreich ist dieses Projekt finanziert.
So kann konkrete Aufbau- und Starthilfe aussehen...
Syrien/Aleppo:
Die lateinische (römisch-katholische) Pfarre von Aleppo unterstützt Einkommen schaffende Kleinprojekte christlicher Familien, die eine finanzielle Starthilfe benötigen, um so einen regelmäßigen Verdienst zu erwirtschaften. So wird ein Anreiz geschaffen, damit die Familien vor Ort bleiben. Nutznießer dieses Projektes sind Personen, die ihre Werkstatt oder ihren Laden im Krieg verloren haben oder aber eine Ausbildung haben und denen die nötigen Mittel fehlen, um in ihrem Fachbereich tätig zu werden. Diese Personen können einen Antrag stellen und erhalten nach positiver Prüfung ihres Antrages eine Summe von je ca. 2.000 €, um ihr Projekt zu realisieren.